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Niederneuendorfer Acht

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Gesamtstrecke: 40.68 km
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Die Niederneuendorfer Acht besteht aus zwei Teilen, deren zentraler Abschnitt aus dem Havel-Glien-Radweg besteht. Im nördlichen Teil geht es durch die Teufelsbruchwiesen und im südlichen Teil durch den Spandauer Forst.

ca. 41 km bei frühherbstlichen aber überwiegend trockenem Wetter.

Route:  Spandau – Niederneuendorf – Schönwalde-Dorf – Niederneuendorf – Schönwalde-Dorf – Schönwalde-Siedlung – Spandau

Es ist Sonntag, und ich habe mal wieder Lust, ein bißchen zu radeln. Aber ohne grossen Aufwand. Da bietet sich mal wieder der Havel-Glien-Radweg ( HGR ) an. Will man dem Wetterbericht trauen, soll es heute ein ruhiger schöner Herbsttag werden. Beim Blick aus dem Fenster kommen mir leise Zweifel. Die werden aber mutig weggedrückt und rauf geht’s aufs Rad. Am Anfang ist es noch frühherbstlich frisch. Aber durch die Bewegung ist es doch sehr angenehm zu fahren. Wie immer erst bis Niederneuendorf an der Havel lang.

Als ich dann auf den HGR einbiege, bin ich erstmal schockiert. Da kommen mir Menschenmassen entgegen. Die meistens haben auch noch irgendwelche Handkarren, Bollerwagen oder sonstige zum Teils selbstgebaute Transportgeräte dabei. Als ich mal einen Blick auf das Transportgut werfe, dämmert es mir. Das sind alles Angler. Alles klar! Da ist gerade ein Angelwettbewerb zu Ende gegangen. Und was die alles mitschleppen. Die haben am steilen Ufer des Kanals Plattformen und ganze Stege in den Kanal gebaut. Je weiter es nach Westen geht, desto weniger Angler werden es. Irgendwann habe ich den Radweg wieder ganz für mich alleine.

Nördlicher Teil:

Schließlich erreiche ich ein erstes Zwischenziel. Die historische Dorfkirche von Schönwalde Dorf. Ging es die letzten Male am Kreisverkehr immer Richtung Norden, nehme ich diesmal den Ausgang nach Osten. Auf der Karte ist dort eine Alternativroute durch die Teufelsbruchwiesen nach Henningsdorf eingezeichnet. Alternativroute zu was? Kurz nach der Überquerung der Bötzower Landstrasse, teilt sich der Weg in drei Pfade. Aber natürlich ist hier kein Radweg ausgeschildert. Ein kurzer Plausch mit zwei Gassigehern klärt mich darüber auf, dass ich mich auf ehemaligem Militärgelände (Fleigerhorst Schönwalde) befinde. Ich muss mich nur links halten, an den Ziegen vorbei. Aber die Brücke über den Muhrgraben ist wohl kaputt und wird auch nicht wieder repariert.. Ob man da überhaupt noch rüberkommt wissen Sie aber auch nicht.

Schaun mer mal, wie der Kaiser sagt. Ich probiers einfach. Erfreulicherweise spitzelt jetzt die Sonne immer öfter durch die teilweise noch sehr dunklen Wolken durch. Linker Hand ist das Gewerbegebiet Erlenbruch. Bruch beschreibt es schon ganz gut. Vertrauenserweckend sieht das alles hier nicht aus. Rechter Hand sind immer wieder kleine Ziegenherden. Sie sind zwar alle eingezäunt, trotzdem hoffe ich, das ich hier in der Einsamkeit keine freilaufenden Hütehunde treffe. Das Gelände wird jetzt offener. Und als Betonplatten durch die Grasnarbe lugen, habe ich die ehemalige Start-/Landebahn erreicht. Hier ist wieder Rätselraten angesagt. Konnte man den Weg vorher nur noch mit viel Fantasie als Radweg bezeichnen, ist jetzt überhaupt nichts mehr zu erkennen. An der linken Ecke der Betonplattenfläche sieht es aus, als ob es dort weitergeht. Man könnte die Lücke im hohen Gras eventuell als Pfad interpretieren. Und ob Du richtig bist oder nicht, das zeigt Dir gleich das Licht. So komme ich mir vor. Und die Bestätigung folgt bald. Ich stehe vor einem Gebilde, welches wohl die Brücke über den Muhrgraben darstellen soll. Erstmal das Rad abstellen und die Lage erkunden. Zwischen den Bohlen sind teilweise schon gigantische Lücken entstanden. Das Schilf hat seine Zurückhaltung aufgegeben und wächst ohne Scheu munter durch die Brücke durch. Die Bohlen scheinen aber so dick zu sein, dass sie schon nicht gleich zerbröseln werden, wenn ich das Fahrrad vorsichtig hinüberschiebe.

Auf der anderen Seite des Muhrgrabens bietet sich mir ein gänzlich anderes Bild. Der Pfad, eigentlich für Fussgänger im Gänsemarsch geeignet, führt mich durch eine der saftigen Teufelsbruchwiesen und biegt kurz vor der Neuendorfer Heide nach Norden ab. Nachdem ich den Schwalbenschwanz passiert habe, biegt der Radweg nach der Schwarzen Lake nach rechts ab. Richtung Henningsdorf. Jetzt gehts am Dorfrand wieder zum HGR zurück.

Südlicher Teil:

Inzwischen ist das Wetter richtig schön geworden. Es ist allerdings noch etwas zu früh, um den Heimweg anzutreten. Also auf zur zweiten Runde. Auch die letzten Angler haben sich nun verzogen, und ich kann den HGR langcruisen und die tolle Herbstluft geniessen. Aber anstatt am Upstall auf die „Ale“ Richtung Schönwalde Dorf abzubiegen, fahre ich noch ein Stückchen weiter am Kanal entlang und überquere ihn dann auf der Brücke der Falkenseer Strasse. Nun folge ich dem Havellandradweg zum ‚Knotenpunkt Nr. 1‘ . Um den Spandauer Forst nach Spandau zu durchqueren habe ich den Berliner Mauerweg gewählt. Dieser führt am Laszinssee vorbei. Dort gibt es einen Vogelbeobachtungsturm. Der beschert mir einen Ausblick auf den ruhigen kleinen See, auf dem aber auch gar nichts los ist. Keine Vögel zu sehen. Ich habe genau so eine Zwischenphase erwischt. Die heimischen Zugvögel sind schon weg, und die Wintergäste noch nicht da. Der weitere Verlauf durch den Wald bis zur Niederneuendorfer Allee und dann nach Hause ist völlig unspektakulär.

Sonntag, 23.10.2016

 

 

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2 Kommentare

  1. Hallo Michael,

    das sieht ja ganz traumhaft aus. Kann man sich die GPX irgendwo runterladen?

    LG
    Tine

    PS: Danke auch für die Verlinkung in deinem Blog!

    • Hallo Tine,

      ich bin mir noch nicht sicher, ob ich wirklich will, dass jeder meine GPX-Tracks frei herunterladen kann.
      Aber ich bin gerne bereit, die Dateien auf Anfrage weiterzugeben, solange sie nicht öffentlich weiterverteilt werden.
      Die Datei wird demnächst bei Dir per E-Mail eintrudeln.

      LG
      Michael

      PS: Ich danke auch Dir!

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